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(14) „…bei seinem erreichten hohen Alter und zunehmender kränklichten Umständen…“ (1800)

Gemeinde-Archiv Mainstockheim, Bd. BII/17 S. 198ff

Actum Mainstockheim den 18. Dezbr. 1800
Rath.

1.) …

2.) Macht der nun 48. Jahr den hiesigen SchulDienst begleitete Herr Kantor Johann Heinrich Zang, mittels übergebener Schrifft denen Herrn Schultheißen und Bmstern und E. E. Rath bekannt, daß er bei seinem erreichten hohen Alter und zunehmender kränklichten Umständen, entschloßen seye, seine Stelle jedoch unter der Bitte und condition niederzulegen, wenn Ihme noch erlaubt sein solle bis Ostern sein Amt beyzubehalten.
So sehr man wünschen mögte, den Herrn Kantor Zang als einen sehr brauchbaren Mann, länger beybehalten zu können; So wird dessen Dimissions-Gesuch hiermit angenommen und zugleich zugesichert, bis zur verlangten Zeit Ihme gar gerne den gesuchten Nachsiz zu verstatten, welches demselben per Extractum protocolli, notificirt werden solle

actum ut supra
T. Traber

Anmerkung:

Der jetzt 67 ¾ Jahre alte Kantor Zang kann also bis Ostern 1801 sein Amt behalten. Er wird als „ein sehr brauchbarer Mann“ bezeichnet und seine Wünsche werden alle erfüllt.

Er ist jetzt allein. Er widmet sich seinen bisher schon begonnenen Arbeiten. Im Januar 1804 schreibt er das Vorwort der 2. Auflage seiner Büttner- und Küferlehre (1. Aufl. 1790). Im selben Jahr erscheint auch sein Buch „Der vollkommene Orgelmacher“. Sein Sohn Dr. Paulus Zang ist Arzt in Obereisenheim. Im Januar 1800 heiratet er eine Repperndorfer Weinhändlerstochter, 1801 wird die erste Enkelin geboren. 1806 wird Zang der Pate seines Enkels Carl Heinrich. Von 1807 kennen wir noch ein Musivbild Zangs, „Der Monat Dezember“, das im Mainfränkischen Museum in Würzburg hängt (vgl. Festschrift 1983, S. 23 und 24), die letzte uns bekannte Nachricht über Zang.
Eine Todesnachricht wird uns nur in dem Künstlerlexikon Meusel, „Das gelehrte Teutschland“, Lemgo 1827, angegeben: 18. Aug. 1811, im Juliusspital in Würzburg.