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1775 – 1779

(10) 5. Kind: Johann Paul * 11. 10. 1775

1775 Kind-Taufen

32.
Joh. Paul Zang
Ein Erstling aus der 2ten Ehe hisigen HEn. Cantoris und Schuldieners, Johann Heinrich Zang in welcher er seit Ao praec. m. Nov1 mit Frau Anna Barbara, aus Prichsenstadt gebürtiger Crämerin, lebt. Es kam das Kind durch die leibl. Geburt glückl. zur Welt d. 11. Oct. die Burcardi Nachts nach 12 Uhr; darauf Donnerstag d. 12. Okt. zum Bad der neuen Geburt. Die Mittelsperson bey solcher heil. Taufbundes-Handlung war der Kindbetterin rechter ältester Bruder HE Joh. Paul Crämer, beliebter Bürger, Becker und Bierbräuer, auch Schild u. Gastwirth zu bemerkten [?] Prichsenstadt

(11) 6. Kind: Johann Bernhard * 21. 10. 1779

1779 Kind-Taufen

26.
Joh. Bernhard Zang
hiesigen wohlverdienten Cantoris und Schuldieners, Tit. HEn. Joh. Heinrich Zang, et uxoris2 Anna Margaretha Barbara, geb. Crämerin von Prichsenstadt, 2. tes Kind und Söhnl. ist d. 21. Oct. die Ursula früh ½ 10 Uhr von seiner kranken Mutter glücklich und geschwind gebohren, und d. 22. freitags vor Dom. XXI. p. Trin. media in vindemia3, von mir in öffentl. Kirche getaufft worden; dabei die Stelle des der Ruhr-Krankheit halber abwesenden rechten Gevatters, HEn. Joh. Bernhard Crämer, E. E. Gerichts und Becker-Meisters zu Abtswind, der Kindbetterin leibl. 2. Bruders, mit Red und Antwort vertrat HE Joh. Carl Wüst, Viertels- u. Schneider-Meister dahier

(12) Sterbeeintrag der 2. Frau Anna Margaretha Barbara † 31. 10. 1779

1779 Leichen

24.
Frau Cantorin Anna Margaretha Barbara geb. Crämerin von Prichsenstadt, daselbst Ao 1774 d. 22. Nov. copulirt cum nunc vir viduo4, HEn. Joh. Heinrich Zang, bestverordneten, geschickt und treufleißigem Cantore u. Schuldiener allhier, dem sie 2. lebende Söhnl. gebohren, leztes nur 10 Tage vor ihrem seel. Tod.5 Das leztemal communicirte sie öffentl. Dom. XIX. p. Trin. Ihre Krankheit fieng sich d. 10. Oct. mit der Ruhr an, u. endigte sich mit dem Ende Oct. Samstag auf Dom. XXII. p. Trin. d. 31. Oct. früh halb 5. Uhr, da sie unter meinem Gebeth und Einseegnung, wie ein Licht auslöschte. Das junge Weibe lebte nicht länger als 26. J. 9. Mon. 13 Tage. Sie war eine von den Stillen im Lande und hat mich nie betrübet. Mitwochs d. 3. Nov. wurde der entseelte Leichnam sehr Volkreich mit einer von mir abgelegten Leichpredigt über den vorgegebenen Text aus dem Schmolck6: Nun gute Nacht! es geht zu Ende p. und mit einer von T. HEn  Pfr. Jäger in Albertshofen gehaltenen Parentation, bethränt begraben. R. J. P.7

(13) Sterbeeintrag des 6. Kindes Johann Bernhard † 27. 12. 1779

1779 Leichen

27.
Joh. Bernhard Zang
hisigen HEn Cantoris Zang Söhnl. starb, aet. 9. Wochen und 3. Tage, Montags d. 27. Dec. u. wurde d. 29. Dez. die Jonathanis, Tags nach unschuldigen Kindlein, mit einer von mir gehaltenen Leichenpredigt, zu den Gebeinen seiner Fr. Mutter versammelt!
v. ante 24.8


Fußnoten:
  1. = seit dem vorhergegangenen Jahr im Monat November[]
  2. = und seiner Ehefrau[]
  3. = mitten in der Weinlese[]
  4. = mit dem jetzigen Witwer[]
  5. = Zang ist mit seiner 2. Frau nur 5 Jahre lang verheiratet. Ihr 1. Kind, der Sohn Joh. Paul (geb. 1775) ist das einzige Kind, das Zang überleben sollte. Wenn man bedenkt, wie viel Leid Zang in seiner Familie mit Krankheit und Tod erleben musste, ist es verständlich, dass dieser Sohn Paul später Medizin studierte und Arzt (in Obereisenheim) wurde. Bei der Entbindung vom 2. Kind Joh. Bernhard ist Zangs Frau an der Ruhr erkrankt. Sie stirbt 10 Tage nach der Geburt ihres Kindes und auch das Kind erreicht nur ein Alter von 9 Wochen und 3 Tagen.[]
  6. = Bei dem im Eintrag genannten „Schmolck” handelt es sich sicher um den Pfarrer Benjamin Schmolck (1672 – 1737); Geistlicher Liederdichter in Schlesien; weit über 1000 Lieder, z.B. „Was Gott tut das ist wohlgetan”.[]
  7. = lat. „Resquiescat in Pace” = „Ruhe in Frieden”[]
  8. = siehe vorher unter Nr. 24[]